Übersicht: Förderung von Sanierung und Modernisierung – KfW und BAFA im Vergleich
Das Thema Energieeffizienz gewinnt zunehmend an Bedeutung, insbesondere bei der Sanierung und Modernisierung von Bestandsimmobilien. Ob ihr eine Immobilie kauft oder euer Zuhause auf den neuesten Stand bringen wollt – die Frage nach Fördermöglichkeiten steht dabei im Raum. Gute Nachrichten: In vielen Fällen sind diese Maßnahmen förderfähig. Hier findet ihr einen Überblick zu den Fördermöglichkeiten, die aktuell von der KfW und dem Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) angeboten werden.
1. Förderung durch die KfW
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) unterstützt Sanierungsmaßnahmen, die darauf abzielen, einen bestimmten energetischen Standard zu erreichen. Das Besondere bei der KfW-Förderung ist, dass diese Fördermittel in Form von zinsgünstigen Darlehen und Tilgungszuschüssen angeboten werden. Das bedeutet, dass ihr nicht den gesamten Darlehensbetrag zurückzahlen müsst.
Wann ist die KfW die richtige Wahl?
Die KfW-Förderung kommt für euch in Frage, wenn ihr eine vollständige Sanierung plant, bei der eure Immobilie einen KfW-Standard erreicht. Dieser Standard ist ein Maß für die Energieeffizienz einer Immobilie. Je geringer die Kennziffer (z.B. KfW-Effizienzhaus 85), desto höher die Energieeffizienz und desto mehr Förderung ist möglich.
Mindeststandard: KfW-Effizienzhaus 85
Förderhöhe: Bei Erreichen dieses Standards könnt ihr ein zinsgünstiges Darlehen beantragen. Ist die Immobilie besonders energieeffizient, zum Beispiel durch die Nutzung erneuerbarer Energien, kann der Darlehensbetrag erhöht werden.
Tilgungszuschuss: Zusätzlich zum günstigen Darlehen erhaltet ihr einen Tilgungszuschuss, sodass ihr nur einen Teil des Kredits zurückzahlen müsst.
Wie funktioniert die KfW-Förderung?
Um die KfW-Förderung zu erhalten, benötigt ihr einen Energieberater, der den energetischen Zustand eurer Immobilie bewertet und den KfW-Standard bestätigt. Ohne diese Bestätigung kann die Förderung nicht beantragt werden. Solltet ihr in einem sogenannten „Worst-Performing Building“ wohnen, das besonders energieineffizient ist, gibt es weitere Bonuszahlungen.
Mehr Details zu den Programmen findet ihr auf der KfW-Website, insbesondere zum Programm „261“, das sich speziell mit der Förderung von energieeffizientem Bauen und Sanieren beschäftigt.
2. Förderung durch die BAFA
Das BAFA-Förderprogramm richtet sich an Immobilieneigentümer, die keine Komplettsanierung planen, sondern gezielt einzelne Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz umsetzen wollen. Diese sogenannten „Einzelmaßnahmen“ werden durch direkte Zuschüsse unterstützt, im Gegensatz zur KfW, die zinsgünstige Darlehen vergibt.
Was sind Einzelmaßnahmen?
Zu den Einzelmaßnahmen gehören zum Beispiel:
Austausch der Heizung
Erneuerung der Fenster
Dämmung der Gebäudehülle
Je nach Maßnahme können die Förderbeträge unterschiedlich hoch sein. Es gibt spezifische Förderungen, z.B. für den Einbau von Heizungen, die auf erneuerbare Energien setzen.
Wie funktioniert die BAFA-Förderung?
Im Gegensatz zur KfW gibt es hier keine Darlehen, sondern direkte Zuschüsse, die auf euer Konto überwiesen werden – allerdings erst nach erfolgreicher Umsetzung der Maßnahmen. Die Auszahlung kann manchmal Wochen oder sogar Monate dauern, weshalb ihr die Finanzierung der Maßnahmen im Voraus planen solltet, um keine Lücke zu haben.
Auch hier ist in den meisten Fällen die Unterstützung durch einen Energieberater erforderlich, der die Maßnahmen bestätigt. Eine Ausnahme gibt es für Heizungen: Hier kann auch der Heizungsbauer die Förderfähigkeit bestätigen.
3. Zusammenfassung: KfW vs. BAFA
Die KfW ist die richtige Wahl, wenn ihr eine umfassende Sanierung plant, bei der eure Immobilie einen bestimmten energetischen Standard erreichen soll. Die Förderung erfolgt in Form eines zinsgünstigen Darlehens, das mit einem Tilgungszuschuss kombiniert wird. Bei der BAFA hingegen könnt ihr Zuschüsse für einzelne Modernisierungsmaßnahmen erhalten, ohne einen Kredit aufzunehmen. Hier werden die Zuschüsse nach Abschluss der Maßnahmen ausgezahlt.
4. Tipp: Energieberater und Finanzierungsberater hinzuziehen
Für beide Förderprogramme gilt: Ein Energieberater ist in den meisten Fällen erforderlich. Dieser hilft euch nicht nur bei der Beantragung der Förderungen, sondern stellt auch sicher, dass eure Maßnahmen die notwendigen Standards erreichen.
Ebenso empfiehlt es sich, einen Finanzierungsberater hinzuzuziehen, um eure Sanierungspläne optimal zu gestalten und mögliche Förderungen voll auszuschöpfen. Ein guter Berater kann auch weitere regionale Förderprogramme identifizieren, die zusätzlich zu den Angeboten der KfW und BAFA in Anspruch genommen werden können.
Fazit
Egal ob Komplettsanierung oder gezielte Modernisierungsmaßnahme – durch die Fördermöglichkeiten von KfW und BAFA könnt ihr eure Immobilie energieeffizienter gestalten und gleichzeitig von finanziellen Zuschüssen profitieren. Nutzt die Expertise von Energieberatern und Finanzierungsprofis, um das Beste aus euren Sanierungsprojekten herauszuholen.
Habt ihr Fragen oder braucht Unterstützung? Schaut euch gerne weitere Videos zum Thema an oder holt euch eine persönliche Beratung ein!