Was ist eigentlich ein KfW-Haus?
Wer sich mit dem Thema Immobilienkauf beschäftigt, ist sicherlich schon über Begriffe wie „KfW-Haus“ oder „KfW-Standard“ gestolpert. Doch was bedeutet das eigentlich? In diesem Blogbeitrag klären wir, was hinter einem KfW-Haus steckt und warum diese Standards wichtig sind.
Was bedeutet „KfW-Haus“?
Der Begriff „KfW-Haus“ bezieht sich auf den energetischen Standard eines Gebäudes, der durch die KfW-Bankengruppe festgelegt wird. Diese Standards sind entscheidend für die Höhe der möglichen Förderungen, die man für den Bau oder die Sanierung eines Gebäudes erhalten kann. Die Förderung erfolgt im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG), die 2030 als Teil des Klimaschutzprogramms der Bundesregierung eingeführt wurde.
Die BEG umfasst sowohl Neubauten als auch die Sanierung von Altbauten. Das bedeutet, egal ob man ein neues Haus baut oder ein bestehendes saniert – Förderungen durch die KfW sind möglich. Ob und in welcher Höhe man diese Förderung erhält, hängt jedoch vom sogenannten KfW-Standard des Gebäudes ab.
Was bedeutet der KfW-Standard?
Der KfW-Standard gibt an, wie energieeffizient ein Gebäude im Vergleich zu einem festgelegten Referenzhaus ist. Dieses Referenzhaus ist das sogenannte KfW-Haus 100, das den gesetzlichen Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) entspricht. Um die verschiedenen Effizienzstufen zu verdeutlichen, hat die KfW eine Skala entwickelt:
KfW-Haus 100: Das Haus entspricht den Mindestanforderungen des GEG.
KfW-Haus 70: Das Haus benötigt nur 70 % der Primärenergie eines KfW-Hauses 100.
KfW-Haus 40: Das Haus benötigt nur 40 % der Primärenergie eines KfW-Hauses 100.
Je niedriger die Zahl, desto besser ist der energetische Standard und desto mehr Förderung kann man erhalten. Ein wichtiger Maßstab für diese Einstufungen ist der sogenannte Primärenergiebedarf. Dieser berücksichtigt nicht nur den Energiebedarf des Hauses selbst, sondern auch die Energiemenge, die für die Gewinnung, den Transport und die Verteilung der Energieträger benötigt wird.
Zusätzlich spielt der Transmissionswärmeverlust eine Rolle. Dieser gibt an, wie viel Wärme das Haus nach außen verliert. Je niedriger dieser Wert, desto energieeffizienter ist das Gebäude.
Weitere Klassen: EE- und NH-Klasse
Neben dem eigentlichen KfW-Standard wurden im Jahr 2023 zusätzliche Klassifizierungen eingeführt, um den Umweltaspekt noch stärker zu berücksichtigen. Dazu gehören die EE-Klasse und die NH-Klasse.
EE-Klasse (Erneuerbare Energien): Diese Klasse erhält ein Gebäude, wenn mindestens 55 % der benötigten Heizenergie aus erneuerbaren Energien stammen. Zum Beispiel kann ein Gebäude als KfW-Haus 40 EEeingestuft werden, wenn es weniger als 40 % der Primärenergie des Referenzhauses benötigt und gleichzeitig 55 % der Wärmeversorgung aus erneuerbaren Quellen stammen.
NH-Klasse (Nachhaltigkeit): Ein Gebäude erhält die NH-Klasse, wenn es zusätzlich zu den energetischen Kriterien auch nachhaltige ökologische Anforderungen erfüllt. Das kann beispielsweise durch die Nutzung umweltfreundlicher Baumaterialien oder die Einhaltung besonderer Umweltstandards geschehen.
Welche Förderung kann ich erhalten?
Die Höhe der Förderung hängt also direkt von der energetischen Qualität des Gebäudes ab. Ein Haus mit einem besseren KfW-Standard erhält mehr Förderung als eines mit einem geringeren Standard. Wer sich unsicher ist, welchen Standard sein Bauvorhaben erreicht und welche Förderung infrage kommt, kann sich von einem Energieberater unterstützen lassen. Zudem bietet die KfW auf ihrer Website Informationen zu den aktuellen Fördermöglichkeiten.
Fazit
Ein KfW-Haus zeichnet sich durch einen besonders energieeffizienten Standard aus, der je nach Bauweise und Energiequelle variiert. Diese Standards sind nicht nur aus ökologischer Sicht sinnvoll, sondern bieten auch finanzielle Vorteile durch attraktive Förderungen. Wer also plant, ein Haus zu bauen oder eine Immobilie zu sanieren, sollte sich unbedingt mit den verschiedenen KfW-Standards vertraut machen – es lohnt sich!
Falls ihr euch weiter über KfW-Förderungen informieren möchtet, schaut doch mal in unsere weiteren Artikel oder vereinbart einen Beratungstermin.