KfW Programm 296: Klimafreundlicher Neubau im Niedrigpreissegment
Am 1. Oktober 2024 startete das neue KfW-Programm „Klimafreundlicher Neubau im Niedrigpreissegment“, offiziell als KfW Programm 296 (kurz: KNN) bezeichnet. Es bietet eine attraktive Möglichkeit, den Bau von energieeffizienten Wohngebäuden zu fördern – allerdings mit spezifischen Voraussetzungen. In diesem Beitrag werfen wir einen genaueren Blick auf die Details, wie Kreditbeträge, Antragsberechtigungen und die förderfähigen Projekte. Am Ende folgt ein Fazit, in dem wir bewerten, wie sich das Programm in den aktuellen Wohnungsbaumarkt einfügt.
Was wird gefördert?
Das KfW-Programm 296 zielt auf den Bau von klimafreundlichen Neubauten ab, die den Standards des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) sowie der Effizienzhausklasse 55 entsprechen. Während dies zunächst nach einem erneuten Vorstoß zur Förderung energieeffizienter Gebäude klingt, gibt es einige entscheidende Einschränkungen:
Förderfähig sind nur Neubauten mit einer bestimmten Anzahl an Wohnräumen und maximalen Quadratmeterzahlen pro Wohneinheit. Diese Vorgaben sehen wie folgt aus:
Einzimmerwohnungen dürfen maximal 40 m² umfassen,
Zweizimmerwohnungen maximal 55 m²,
Dreizimmerwohnungen maximal 70 m²,
Vierzimmerwohnungen maximal 85 m².
Es ist also klar, dass größere Einfamilienhäuser nicht im Fokus dieses Programms stehen, sondern vielmehr kompakter Wohnraum für den preisgünstigen Miet- oder Eigentumsmarkt. Wichtig: Die Heizung der geförderten Gebäude darf nicht auf fossilen Brennstoffen oder Biomasse basieren – ein entscheidender Schritt in Richtung nachhaltiges Bauen.
Weitere Voraussetzungen
Neben der Einhaltung der Wohnraumgrößen müssen auch die Treibhausgasemissionen der Gebäude über den gesamten Lebenszyklus bestimmte Grenzwerte einhalten. Um sicherzustellen, dass alle Vorgaben eingehalten werden, ist die Hinzuziehung eines Energieberaters Pflicht. Dieser übernimmt die Planung und die Nachweise, die für die Beantragung des Kredits erforderlich sind.
Kreditbedingungen
Das KfW-Programm 296 bietet einen maximalen Kreditbetrag von 100.000 € pro Wohneinheit. Die Zinsbindung liegt bei 10 Jahren – im Gegensatz zu anderen Programmen der KfW, die mit längeren Zinsbindungen aufwarten. Genaue Zinssätze und Konditionen werden erst am Startdatum des Programms bekannt gegeben, aber es ist zu erwarten, dass sie im Bereich anderer zinsgünstiger KfW-Kredite liegen werden.
Eine interessante Regelung ist, dass das KfW 296 mit anderen Förderkrediten kombinierbar ist – allerdings nicht mit den Programmen für klimafreundliche Neubauten (KfW40/297, 298) oder das Wohneigentumsprogramm (WEF/300) für Familien, da diese andere Zielgruppen ansprechen. Eine Kombination mit dem Programm KfW 124 (Wohneigentum) ist hingegen möglich.
Wer kann Anträge stellen?
Antragsberechtigt sind Investoren, die klimafreundliche Mehrfamilienhäuser bauen möchten, sowie Ersterwerber. Letztere können den Kredit innerhalb von 12 Monaten nach Fertigstellung der Immobilie beantragen, falls sie eine der geförderten Wohnungen erwerben.
Ein weiteres wichtiges Detail: Die Beantragung erfolgt nicht direkt bei der KfW, sondern über das sogenannte Hausbankprinzip. Das bedeutet, dass die Antragstellung über eine Bank laufen muss, die als Vermittler zwischen Antragsteller und der KfW agiert. Der Antrag muss vor dem Kaufvertrag bzw. vor dem Baubeginn gestellt werden.
Fazit
Mit dem KfW-Programm 296 will die Bundesregierung den Bau von bezahlbarem, klimafreundlichem Wohnraum fördern. Besonders angesprochen werden Investoren und Ersterwerber, die auf der Suche nach kleineren, effizienteren Wohnungen sind. Das Programm soll den dringend benötigten Wohnungsbau ankurbeln, um die bisherigen Ziele der Bundesregierung im Wohnungssektor zu erreichen. Mit einem Fördervolumen von insgesamt 2 Milliarden Euro, das bis Ende 2025 zur Verfügung steht, könnte es eine spürbare Entlastung auf dem angespannten Wohnungsmarkt bringen.
Allerdings ist klar, dass das Programm nicht für den klassischen Häuslebauer gedacht ist, der sich ein Einfamilienhaus wünscht. Stattdessen richtet sich das Angebot gezielt an eine Gruppe, die nach bezahlbarem Wohnraum sucht – ein Aspekt, der angesichts der steigenden Bau- und Wohnkosten immer relevanter wird.